Am 26. April 2025 fand im Landkreis Main-Spessart eine groß angelegte, inspektionsübergreifende Waldbrand-Übung statt. Ziel der Übung war es, die Einsatzkräfte gezielt auf Waldbrände vorzubereiten und insbesondere den Wassertransport über lange Wegstrecken unter realistischen Bedingungen zu üben. Bereits mehrere Wochen Trockenheit, Hitze und Wind sind ein gefährlicher Mix für Vegetationsbrände, wie der große Einsatz vor zwei Wochen in Burgsinn bereits bewiesen hat. Weiterhin gehört Main-Spessart zu den Landkreisen mit der größten Waldfläche in Bayern.
Drei Inspektionsbereiche übten Zusammenarbeit in Burgsinn
Für die Übung wurde ein ausgedehnter Waldbrand im Gebiet zwischen Burgsinn und Gräfendorf angenommen. Ein Großeinsatz wurde ausgelöst und zahlreiche Einheiten aus den umliegenden Gemeinden eilten zur Unterstützung herbei. Aufgrund der Lage, weit entfernt von der nächsten Wasserentnahmestelle, wurde der Löschwasserförderzug des Inspektionsbereich Gemünden an die Einsatzstelle alarmiert. Knapp drei Kilometer Schlauchleitung wurden verlegt, um die Brandbekämpfung an der Einsatzstelle sicherzustellen. Große Faltbehälter mit einem Fassungsvermögen von mehr als 8.000 Litern wurden als Zwischenspeicher aufgestellt. Sie dienten dazu, das geförderte Löschwasser an der Einsatzstelle zu puffern, um einen durchgehenden Löschangriff zu gewährleisten. Da sich die angenommene Brandstelle auf ein größeres Areal erstreckte, war ein zweiter Löschangriff von der Nordseite aus erforderlich. Um diesen mit Löschwasser zu versorgen, wurden die Löschwassertransportzüge des Inspektionsbereich Marktheidenfeld und Karlstadt eingesetzt und transportierten im Pendelverkehr über 70.000 Liter Wasser. Auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten ist entscheidend. Die Koordination der Maßnahmen muss präzise und effizient erfolgen. Die Einsatzleitung hatte dank moderner Technik jederzeit den Überblick über das Geschehen. Entscheidungen können schnell getroffen und an die Einsatzkräfte weitergegeben werden. Die taktische Führung eines solch großen Einsatzes wurde in dieser Übung ebenfalls intensiv geschult und optimiert. Für die Übung wurde kein Wasser aus dem Trinkwassernetz entnommen, sondern lediglich Wasser aus Gewässern und alten, nicht mehr an die Wasserversorgung angebundenen Hochbehältern.
Mehr als 200 Einsatzkräfte an Großübung beteiligt
An der Übung nahmen über 200 Einsatzkräfte mit rund 40 Fahrzeugen aus dem Inspektionsbereich Gemünden, Karlstadt und Marktheidenfeld teil. Für die Verpflegung der Teilnehmenden sorgte die BRK-Schnelleinsatzgruppe (SEG) Verpflegung aus Kreuzwertheim. Ebenfalls sorgte das Rote Kreuz für die sanitätsdienstliche Absicherung der Übung. Herzlichen Dank hierfür. Auch die Kreisbrandinspektion Main-Spessart war mit mehreren Vertretern vor Ort. Das Mediateam und der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion dokumentierten die Übung in Bild und Video. Kreisbrandinspektor Benjamin Egert überbrachte Grüße von Kreisbrandrat Florian List, welcher sich bei einem Einsatz befand, und bedankte sich bei allen Beteiligten für Ihre Einsatzbereitschaft. Als Gäste während der Übung konnte der neu gewählte Kreisbrandrat aus dem Inspektionsbereich Bad Kissingen Markus Ullrich, sowie einer seiner Kreisbrandmeister Markus Bug begrüßt werden. Auch die für den Katastrophenschutz zuständige Sachbearbeiterin des Landratsamtes Main-Spessart Denise Dörner ließ sich einen Einblick in die Großübung geben.
Zeitgleich wurden im Inspektionsbereich mehrere Einsätze abgearbeitet, darunter eine erfolgreiche Vermisstensuche sowie ein schwerer Verkehrsunfall, sodass an diesem Tag an die 400 Einsatzkräfte in Übung und Einsätze eingebunden waren.
Ein großer Dank gilt allen Ehrenamtlichen Kräften, welche ihre Zeit und ihr Engagement für diese wichtige Übung aufgebracht haben.