Im Vergleich zu den Arbeiten und Fortschritte der letzten Monate, wirkten die Erdbewegungen am gestrigen Freitag auf der Baustelle am Marktheidenfelder Nordring fast lächerlich. Und doch hatten Sie eine große Wirkung: denn mit dem symbolischen ersten Spatenstich wurde, unter großer Beteiligung der Marktheidenfelder Feuerwehren, des Stadtrates, der Kreisbrandinspektion, befreundeter Hilfsorganisationen sowie zahlreicher Ehrengäste, offiziell der Neubau der Marktheidenfelder Feuerwache eingeleitet.
Die Dimensionen des Marktheidenfelder Großprojektes machte der leitende Architekt, Georg Redelbach, deutlich: auf einer Grundfläche von 2.900 Quadratmetern werden bis 2021 unter anderem vierzehn Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge der Marktheidenfelder Kernstadtfeuerwehr, eine Werkstatt, Waschhalle, Büro- und Lagerflächen sowie ein vielseitig nutzbarer Ausbildungs- und Veranstaltungsraum entstehen.
Dass es sich bei dem Neubauprojekt um keinen Prachtbau mit goldenen Wasserhähnen handle, machten sowohl die Erste Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder, die stellvertretende Landrätin Sabine Sitter, als auch Bernhard Nees als Federführender Kommandant der Marktheidenfelder Feuerwehren klar. Es handele sich um einen funktionalen Bau, der für eine angemessene Unterbringung der Freiwilligen Helferinnen und Helfer und deren Einsatzmittel sorgen werde und der wieder die aktuellen gesetzlichen Vorraussetzungen an ein Feuerwehrgerätehaus erfülle.
Schon in den 90er Jahren, habe man über die Notwendigkeit von umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen oder eines Neubaus diskutiert, so die Marktheidenfelder Rathauschefin. Bevor Anfang 2016 mit der Europaweiten Ausschreibung der Startschuss des Neubaus gesetzt wurde, wurden unterschiedlichste Lösungen und Standorte diskutiert. Dem folgte Anfang 2017 der endgültige Beschluss des Stadtrates. Einstimmig hatte dieser den Beschluss für den Dreizehmillionen-Projekt gefasst. Im Sommer 2018 startete schließlich der Aufbau der notwendigen Interimslösung – nur wenige Meter entfernt von der Baustelle. 47 Jahre nach dem Spatenstich des nun abgerissenen Gebäudes zeigten sich alle Redner stolz mit dem erneuten Spatenstich den Startschuss für die bauliche Zukunft der Marktheidenfelder Feuerwehr setzten zu können.
Sabine Sitter zeigte sich sicher, dass der Neubau ein „Aushängeschild für die Sicherheit im Landkreis Main-Spessart“ sein wird. Besonderen Dank sprachen sowohl Architekt als auch auch Bürgermeisterin an das Planungsteam aus den Reihen der Feuerwehr aus. Zuerst unter der Leitung vom damaligen Kommandanten Michael Rohm, seit 2018 unter der Leitung von Bernhard Nees, habe das Kernteam „herausragenden Einsatz“ gezeigt und die Pläne so maßgeblich und konstruktiv mitgestaltet. Auch die Basis all dieser Arbeit hob Schmitt-Neder nochmals hervor: mit der Agenda 2020 hätten alle Marktheidenfelder Feuerwehren an einem Strang gezogen, Aufgaben verteilt und so die eigene Zukunft vorgeplant. So sei der Marktheidenfelder Neubau, nach den Gerätehäusern in Altfeld und Marienbrunn, nun das dritte bauliche Puzzleelement der gemeinsamen Planung. Ein großer Dank wurde auch an den Stadtrat, sowie die Stadtverwaltung für deren Unterstützung ausgesprochen.
Bevor es tatsächlich an die Schaufeln ging, ließ Bernhard Nees es sich nicht nehmen, auch an die unzähligen schönen Erinnerungen des alten Feuerwehrhauses zu erinnern. Nicht wenige hätten in diesem Bau ihr ganzes Feuerwehrleben verbracht.
Nun freue man sich auf die Einweihung im Jahr 2021, die wieder die Grundlage für die ehrenamtliche Arbeit ganzer Feuerwehrgenerationen sein wird.
Text: Philipp Roßmann | Bilder: Benedict Rottmann