„Dass eine relativ kleine Feuerwehr gleich drei Einsatzfahrzeuge besitzt, ist beileibe nicht selbstverständlich. Hierzu gehören einige verrückte Feuerwehrleute, etwas Geld und einige Ideen, dies in einen Topf und mit etwas Gemeinde gewürzt und schon steht das Ergebnis fest”, stellte der Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr, Hans-Ekkehard Rösch, verschmitzt bei der Segnung und Übergabe zweier Einsatzfahrzeuge fest. MdB Alexander Hoffmann lobte die Initiative der Wehr, mit dem Kauf der Fahrzeuge aus der eigenen Tasche ihr Schicksal selbst in die Hand genommen zu haben und MdL Thorsten Schwab machte nach der kirchlichen Segnung aus, dass „von oben ein Aufpasser mitfährt”.
Bürgermeister Peter Paul erkannte freimütig, dass seine Gemeinde finanziell keine Neuanschaffungen stemmen könne. Umso mehr freue er sich, dass die Wehr die Erträge aus Veranstaltungen und Festen, die durch die Bürger an den Verein flossen, wieder an diese zurückgibt und zollte seinen Respekt.
Rösch erinnerte in der Feierstunde im Rahmen des Grillfestes, dass sein Verein schon vier Mal Einsatzfahrzeuge spendiert hatte. Jetzt sei es gelungen, von der Aschaffenburger Wehr einen gebrauchten Sprinter als Ersatz für den VW-Bus zu erwerben, der jetzt auch von der Jugendwehr genutzt wird. Mit einer weiteren Spende stellte der Verein der Gemeinde ein Löschfahrzeug LF 8/8 zur Verfügung, das baugleich ist mit dem 41 Jahre alten, jetzt ausgemusterten Vorgängerfahrzeug. Insgesamt schlug die Spende mit 20 000 Euro zu Buche, erklärte Rösch. „Damit erhöhen wir die Schlagkraft der Wehren und den Schutz der Bürger der Region”.
KBI Florian List, der auch für KBM Benjamin Egert sprach, möchte keinesfalls an das Szenario denken, dass viele Feuerwehrautos in den Hallen stehen, aber nur wenig Personal vorhanden ist und wünschte sich immer genügend Helfer bei den Einsätzen.
Im ökumenischen Geist vollzogen Pfarrer Gunnar Zwing und Diakon Walter Konrad die Segnung. Es erfordere Mut, sich für den Schutz der Mitmenschen einzusetzen, meinte Konrad. Zwing bestätigte die Wertschätzung der Feuerwehr im Dorf, die sich aus eigener Kraft die nötigen technischen Hilfsmittel finanziert. „Das Gebot der Nächstenliebe ist bei der Wehr besonders ausgeprägt und es ist aber auch gut, den Segen Gottes für Euer Tun und für die Hilfsfahrzeuge zu erbitten”.
„Ihr habt nicht darauf gewartet, bis irgendjemand euch ein Einsatzfahrzeug vor die Türe stellt, sondern nach dem Motto „Hilf’ dir selbst, dann hilft dir Gott”, gehandelt, lobte MdB Hoffmann das Engagement der Mittelsinner Wehr. MdL Thorsten Schwab hingegen erkannte sogar bei Pfarrern das Bekenntnis zur Feuerwehr und er rief Bürgermeister Paul zu, seine Feuerwehr zu wertschätzen und zollte Anerkennung für die gute Kooperation. In Anlehnung an das Alter der ausgetauschten Einsatzfahrzeuge meinte er schmunzelnd: „Die Mittelsinner tauschten zwei 40-jährige gegen zwei 20-jährige aus”.