Die freiwillige Feuerwehr Lohr a. Main reagiert auf die stärker werdende Gefahr von Wald- und Vegetationsbränden.
Am Freitag, dem 21.10.2022 fand in der Feuerwache Lohr die feierliche Übergabe und Weihung der neu in Dienst gestellten Fahrzeuge Kommandowagen und Tanklöschfahrzeug 4000 statt. Die Geistlichkeit war vertreten durch Tobias Henrich und Michael Kelinske. Sie segneten die Fahrzeuge und die Mannschaft, damit Mensch und Gerät wohlbehalten aus den Einsätzen mit dem Dienst am nächsten zurückkehren mögen.
Der neue Kommandowagen (KdoW), ein gebraucht erworbener „Suzuki Jimny“ Baujahr 2018, wurde zuvor in rund 130 Arbeitsstunden in Eigenleistung aus einem schwarzen, zivilen PKW zu einem schicken Feuerwehrauto umgebaut. Dabei wurde die Feuerwehr mit Spenden von lokalen Unternehmen unterstützt, sodass das eingeplante Budget von 25.000 € nicht überschritten wurde. Der Kommandowagen ist fortan das erste Führungsfahrzeug in der Alarm- und Ausrückeordnung. Mit dem kompakten Geländewagen ist es nunmehr möglich, Waldwege ohne Bedenken zu befahren. Dies ist zum Beispiel notwendig, wenn die Feuerwehr zu Wald- und Flächenbränden oder Personensuchen in unwegsamem Gelände alarmiert wird. Der KdoW ist das kleinste und leichteste Fahrzeug im Fuhrpark der Stützpunktfeuerwehr.
Das zweite, neue Fahrzeug, das Tanklöschfahrzeug (TLF 4000), dagegen ist das höchste und schwerste Fahrzeug der Feuerwehr Lohr. Das TLF 4000 auf MAN Fahrgestell und mit feuerwehrtechnischem Aufbau der Firma Lentner, löst das Vorgängerfahrzeug, ein TLF 16/25 aus dem Jahr 1989 ab. Es besitzt einen deutlich größeren Wassertank, als das Vorgängerfahrzeug und auch als durch die Norm vorgeschrieben ist. Mit den 5500 Litern Wasser und 500 Litern Schaummittel ist das Fahrzeug sowohl für die gestiegene Waldbrandgefahr im Sommer als auch für die Gefahr von brennenden Elektrofahrzeugen gerüstet. Durch die steigenden Zulassungszahlen entsprechender Fahrzeuge werden solche Fahrzeugbrände wahrscheinlicher. Für deren Löschung wird deutlich mehr Wasser benötigt als bei Fahrzeugen mit konventionellen Antrieben. Die Beladung des TLF4000 umfasst auch ein Waldbrandmodul, das ein wichtiger Bestandteil im neuen Waldbrandkonzept der Feuerwehr Lohr ist. Da die Stadt Lohr von großen Waldflächen umgeben ist, spielt dies eine große Rolle. Die Planung und Beschaffung zogen sich wegen der Corona-Pandemie und weiterer Schwierigkeiten über ca. 5 Jahre hin.
Beide Fahrzeuge konnten ihre Stärken bereits in mehreren Einsätzen zeigen.
Ebenfalls am Freitag, dem 21.10.2022 wählte die Dienstversammlung der Feuerwehr Lohr Achim Kraus als neuen stellvertretenden Kommandanten. Er löst seinen Amts-Vorgänger Bernd Brönner ab, der mit Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze in seine wohlverdiente Feuerwehr-Rente eingetreten ist.
Der 38-jährige Familienvater unterstützt als weiterer Stellvertreter den Kommandanten Sebastian Mademann und seinen Stellvertreter Michael Hübner.
Kraus trat vor 25 Jahren in die Jugendfeuerwehr ein und absolvierte verschiedene Ausbildungen und Lehrgänge. Er war bisher vielfach im Einsatz als Atemschutzgeräteträger, Maschinist für Löschfahrzeuge und die Drehleiter und leitete die Jugendfeuerwehr.
Vor der Wahl unterstrich Mademann, dass ihm viel daran liege, die durch das Feuerwehrgesetz vorgesehene Möglichkeit des weiteren Stellvertreters in Lohr weiterhin wahrzunehmen. Die vielfältigen und umfangreichen Aufgaben der Stützpunktfeuerwehr mit jährlich über 150 Einsätzen seien anders kaum zu bewältigen.
Nach der kurzen Ansprache des ersten Bürgermeisters Dr. Mario Paul führte die Feuerwehr Sachbearbeiterin Daniela Lutz durch die Wahl. Kraus wurde schließlich durch die wahlberechtigten Feuerwehrleute ins 6-jährige Amt gewählt.
Die Kreisbrandinspektion MSP war mit KBR Florian List und KBI Harald Merz vertreten.
Der feierliche Rahmen wurde durch den Bürgermeister ebenfalls genutzt, um Bernd Brönner im Namen der Stadt Lohr für seinen rund 48-jährigen Dienst zu danken und in die Feuerwehr-Rente zu verabschieden.