Keine einfache Ausbildung im Corona-Modus und mit provisorischen Übungsmöglichkeiten
Wir müssen lernen unser Leben mindestens in naher Zukunft im Corona-Modus zu gestalten, das wird auch die Herausforderung für die Feuerwehrausbildung werden. Den Feuerwehren im Landkreis Main-Spessart gehen die Atemschutzgeräteträger aus und diese sind für Einsätze im abwehrenden Brandschutz entscheidend. Bis Mitte des Jahres liefen allein 75 Anmeldungen für den Grundlehrgang ein. Vor dieser Situation entschied die Kreisbrandinspektion die AGT- Ausbildung, im gesicherten Modus, wiederaufzunehmen.
Kreisbrandmeister Joachim Mantel aus Lohr organisierte zusammen mit seinem Team drei jeweils 28-stündige AGT-Grundlehrgänge und begann bereits Ende August mit der Ausbildung an den Standorten Marktheidenfeld und Kreuzwertheim. Ende Oktober ging der letzte von drei Lehrgängen zu Ende. Auf Grund des gebotenen Abstandes in den Unterrichtsräumen, konnten je Lehrgang allerdings nur 12 Atemschutzgeräteträger ausgebildet werden.
Das vorher ausgearbeitete Hygienekonzept beinhaltet u.a. nach jedem Lehrgang einen Covid-Test für Teilnehmer und Ausbilder. Die Tests wurden von der Kreisfeuerwehrärztin Dr. Irene Preis durchgeführt und waren erwartungsgemäß alle negativ. Da sich jeder Lehrgang über drei Samstage erstreckte, appellierte KBM Mantel an die Teilnehmer auch in den Tagen dazwischen, auf höchste Sicherheit zu achten und eine Ansteckung im beruflichen und privaten Umfeld unter allen Umständen zu vermeiden, da dies den Abbruch der gesamten Ausbildungsreihe bedeutet hätte.
Theoretische und praktische Ausbildungssegmente fanden verteilt bei den Feuerwehren Kreuzwertheim und Lohr sowie in der ABC-Zug Unterkunft in Marktheidenfeld, in einem alten Industriegebäude in Kreuzwertheim und bei der Firma Schleunung in Marktheidenfeld, statt. Insgesamt wurden 222 Atemluftflaschen an den Atemluftkompressoren bei den Feuerwehren in Wertheim, Marktheidenfeld, Lohr und Karlstadt gefüllt. Weiterhin haben mit Ausrüstung und Personal unterstützt die Feuerwehren aus Hafenlohr, Lengfurt, Kreuzwertheim, Homburg und Lohr. Die Auszubildenden haben insgesamt 1.100 Stunden und die Ausbilder inklusive Vorbereitung knapp 350 weitere Stunden dafür geleistet. Der hohe logistische und zeitliche Aufwand hat sich jedoch gelohnt, gibt es im Landkreis doch nun 36 neue Atemschutzgeräteträger, verteilt auf 20 Feuerwehren.
Fazit aus diesen Lehrgängen, hoher Bedarf ist vorhanden, das neue Ausbilderteam festigt sich allmählich und Lehrgänge können in höherer Anzahl und in besserer Qualität angeboten werden, wenn die Rahmenbedingungen in Form einer neuen Ausbildungsstätte optimiert werden.