Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Rotes Kreuz und Bergwacht über zehn Stunden im Einsatz. Starke Neigung des Hanges an der Einsatzstelle erschweren die Arbeiten der Kräfte.
Sturmtief „Zoltan“ hielt auch im Landkreis Main-Spessart die Einsatzkräfte der Blaulichtorganisationen vor und während der Feiertage in Atem. Am Samstag vor Weihnachten kam es in Rieneck durch den lang anhaltenden Regen unterhalb der Burg Rieneck zu einem Hangrutsch. Eine Person musste aufgrund dessen aus ihrem Wohnhaus evakuiert werden. Um kurz nach elf Uhr mittags wurde durch die integrierte Leitstelle in Würzburg die Feuerwehr Rieneck, die Kreisbrandinspektion sowie ein Fachberater des Technischen Hilfswerks Lohr an die Einsatzstelle nach Rieneck alarmiert. Nach einer ersten Erkundung und Lagebesprechung wurden weitere Einsatzkräfte des THW Lohr, sowie der THW-Ortsverband Schweinfurt mit einem Baufachberater und Trupp Einsatzstellensicherung (Tr ESS) nach alarmiert. Der Baufachberater des OV Schweinfurt nahm vor Ort eine Einschätzung der Lage vor, der Trupp ESS installierte und betrieb das Einsatzstellen-Sicherungssystem. Dieses System erfasst Bewegungen jeglicher Art z.B. von Gebäuden oder Erdbewegungen am Hang. Ebenso vermessen die Einsatzkräfte damit das Gelände, werten die Daten aus und stellen sie der Einsatzleitung zur Verfügung. Diese Daten dienen der Erstellung von Empfehlungen der weiteren Vorgehensweise und der Warnung der eingesetzten Kräfte. Im Falle Rieneck wurde entschieden den Hang mit Vlies, Kanthölzern und Sandsäcken zu sichern. Die Sandsäcke wurden vor Ort von den Kräften der Feuerwehr gefüllt. Eine zusätzliche Sicherung von Gebäudeteilen wurde in Form einer kleinen Fachwerkkonstruktion zwischen einem Anbau und einem Wohnhaus eingebaut. Den Einbau der Holzkonstruktion übernahm die Bergungsgruppe des THW Lohr. Weitere Einsatzkräfte übernahmen im Hang die Beleuchtung der Einsatzstelle, brachten Vlies und Kanthölzer sowie die Sandsäcke zur Hangsicherung. Durch die starke Neigung des Hanges mussten als Ablagefläche für Kanthölzer und Sandsäcke einige Stufen in den Hang gegraben werden. Die im Hang arbeitenden Einsatzkräfte wurden an Seilen von der Bergwacht Frammersbach und Feuerwehr gesichert. Das benötigte Material lieferte ein Kran der Zimmerei Gessner aus Rieneck an die schwer zugängliche Einsatzstelle. Die Straße unterhalb der Burg musste für die gesamte Dauer des Einsatzes durch die Feuerwehr gesperrt werden.
Sämtliche Organisation und Information lief in der Einsatzleitung des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Spessart zusammen, welche die Arbeiten mittels einer eingesetzten Drohne verfolgen konnten. Das Rote Kreuz war für die Sicherheit der ehrenamtlichen Kräfte mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst, dem Kreisbereitschaftsleiter, zwei ehrenamtlichen Rettungswagen aus Lohr und Karlstadt, sowie der Bergwacht mit Einsatzleiter Bergwacht vor Ort. Insgesamt rund 100 Einsatzkräfte von BRK MSP, Bergwacht Frammersbach, die Feuerwehren Gemünden, Rieneck und Schaippach, die Unterstützungsgruppe örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL), die Kreisbrandinspektion sowie die THW-Ortsverbände Lohr und Schweinfurt mit Fachberater und Baufachberater waren in dem Einsatz eingebunden. In der Burg Rieneck wurden die Einsatzkräfte mit einer warmen Mahlzeit und Getränken versorgt. Damit die Aufräumarbeiten zügig von Hand gingen, packte sogar Rienecks Bürgermeister Sven Nickel mit an. Die Arbeiten der Blaulichtorganisationen und des Handwerkes liefen Hand in Hand und sorgten gemeinsam dafür, dass der Einsatz gegen 21.00 Uhr beendet werden konnte.