Training für Atemschutzgeräteträger im Brandübungscontainer
Innenministerium und Landesfeuerwehrverband Bayern bieten den bayerischen Feuerwehren eine besondere Trainingsmöglichkeit
- Sensibilisierung für Brände und Brandverläufe
- Trainingsmöglichkeit unter realistischen Bedingungen
In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Brandeinsätze am Einsatzaufkommen der Feuerwehren zurückgegangen. Das ist selbstverständlich eine gute Nachricht. Gleichzeitig wird es dadurch – gerade für die jungen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden – immer schwieriger, die erforderliche Einsatzerfahrung zu gewinnen. Persönliche Erfahrungen sind aber außerordentlich wichtig, um Fehlentscheidungen bis hin zu lebensgefährlichen Situationen zu vermeiden.
Der feststoffbefeuerte Brandübungscontainer hilft, diese Lücke zu schließen. Er soll die Atemschutzgeräteträger fit machen für schwierige Einsätze. Mit dem Brandübungscontainer kann eine realitätsnahe Brandbekämpfung unter umluftunabhängigem Atemschutz geübt werden. Durch die Verwendung von Holz entsteht die für einen Zimmerbrand typische Hitze- und Rauchentwicklung. Die Trainingseinheiten vermitteln unter anderem, wie Brandverläufe erkannt und Gefahrensituationen richtig eingeschätzt werden können.
Die Realbrandausbildung ergänzt damit die moderne und notwendige Ausbildung von Atemschutzgeräteträgern für die Brandbekämpfung in Gebäuden. Die Feuerwehrleute werden dabei mit echtem, realem Feuer konfrontiert, um sich somit möglichst praxisnah bei gleichzeitiger Beibehaltung sicherer Bedingungen auf den realen Einsatz vorzubereiten.
Diese Ergänzung zur traditionellen Ausbildung gibt den Einsatzkräften also eine zusätzliche Handlungssicherheit. Für die Atemschutzgeräteträger ist diese Erfahrung wichtig, um im Ernstfall kritische Situationen sicherer erkennen und entsprechend reagieren zu können. Dadurch können Unfälle mit häufig schwerwiegenden Folgen verhindert werden.
Das Projekt wird vom Landesfeuerwehrverband Bayern organisatorisch begleitet und war zunächst auf vier Jahre (beginnend im Jahr 2015) angelegt, sodass insgesamt ca. 7.200 Atemschutzgeräteträger geschult werden können. Das Innenministerium hat nun die Verlängerung bis zum Jahr 2022 bestätigt, sodass pro Jahr weitere 1664 Teilnehmer im Brandübungscontainer üben können. Die Ausbildung wird durch erfahrene Ausbilder der Fa. Dräger Safety AG & Co. KGaA durchgeführt.
Vom 7. – 11. Oktober gastierte der Brandübungscontainer bei der Feuerwehr Gemünden im Landkreis Main-Spessart. 64 Feuerwehrkameraden aus 46 Feuerwehr konnten so den nahezu realistischen Brandeinsatz im dichten Brandrauch üben.